Wer versteht, wie seine Nutzer denken und was sie benötigen, hat schon die halbe Miete gewonnen. Genau deshalb ist das Tracking von Nutzerverhalten so wichtig – egal ob auf Websites oder in nativen Apps. Mit Google Analytics 4 (GA4) steht Ihnen ein leistungsstarkes Tool zur Verfügung, das Einblicke in das Verhalten Ihrer Nutzer bietet und als Basis für datengetriebene Entscheidungen dient.
Doch während das Website-Tracking für viele Unternehmen längst Routine ist, bringt das App-Tracking einige Herausforderungen mit sich. Hier erfahren Sie, warum das Tracking unverzichtbar ist, welche Vorteile es bietet und worauf Sie beim App-Tracking besonders achten sollten.
Daten sind die Grundlage jeder erfolgreichen digitalen Strategie. Sie helfen Ihnen, Ihre Nutzer besser zu verstehen, die User Experience zu optimieren, die Conversion-Rate zu steigern und technische Probleme zu beheben.
Ein Beispiel: Finden die Nutzer auf Ihrer Website oder in Ihrer App die Inhalte, die sie suchen?
Sind Ihre Seiten so aufgebaut, dass Besucher schnell und ohne Hürden die gewünschten Informationen entdecken?
Wenn nicht, riskieren Sie, dass Nutzer abspringen – und damit potenzielle Kunden.
Ebenso wichtig ist die Ladegeschwindigkeit. Kein Nutzer wartet gerne ewig, bis Inhalte geladen sind. Seiten und App-Komponenten, die schnell bereitstehen, sorgen für eine höhere Zufriedenheit und fördern Interaktionen.
Auch das Verhalten Ihrer Nutzer während ihres Besuchs ist entscheidend. Schließen sie gewünschte Aktionen wie einen Kauf oder das Ausfüllen eines Formulars ab? Wenn nicht, müssen Sie herausfinden, warum – sei es wegen eines unklaren Designs, einer schlechten Navigation oder technischer Fehler.
Google Analytics hilft Ihnen, all diese Fragen zu beantworten, Schwachstellen zu identifizieren und datenbasierte Optimierungen vorzunehmen.
Gemeinsamkeiten
Unterschiede
Trotz vieler Gemeinsamkeiten gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Website- und App-Tracking.
Auf Websites ist der Google Tag Manager (GTM) ein unverzichtbares Werkzeug, um das Datentracking von Google Analytics zu vereinfachen und zusätzliche Tools wie den Meta Pixel oder Google Ads mühelos einzubinden.
Die Integration des GTM in Apps ist jedoch nicht immer der effizienteste Weg und sollte gut überlegt sein. Anders als auf Websites, wo der GTM direkt mit dem Browser kommuniziert, ist er in Apps vollständig auf das Analytics SDK angewiesen. Das bedeutet: Der GTM kann nur mit den Informationen arbeiten, die das SDK liefert.
Aus datenschutzrechtlicher Sicht bringt dies einige Einschränkungen mit sich. Ohne die Zustimmung zum Tracking über Google Analytics erhält der GTM keine Daten – und damit auch nicht die Tools, für die die Zustimmung der Nutzer möglicherweise vorliegt. Ein Beispiel: Wenn ein Nutzer die Verwendung des Meta Pixel erlaubt, aber Google Analytics ablehnt, kann der GTM trotzdem keine Daten an Meta weiterleiten.
Ein möglicher Ausweg ist der Consent Mode, der in solchen Fällen eine Art Kompromiss ermöglicht. Doch auch hier gibt es Fallstricke: Alle Informationen, die das Analytics SDK an den GTM übermittelt, werden auch in Google Analytics protokolliert. Zwar wird in diesem Modus keine eindeutige Nutzer-ID (user_pseudo_id) gesetzt, doch individuelle Daten wie Kundennummern, die als User Property übermittelt werden, könnten Nutzer dennoch identifizierbar machen – und das wäre datenschutzrechtlich problematisch.
Unsere Empfehlung: Prüfen Sie genau, ob der Einsatz des Google Tag Managers in Ihrer App tatsächlich Vorteile bietet und mit den rechtlichen Vorgaben vereinbar ist. In vielen Fällen ist eine direkte Integration von Analytics und anderen Tools möglicherweise effizienter und weniger risikobehaftet.
Grundsätzlich lässt sich fast alles bzw. alle Nutzerinteraktionen tracken. Doch während das Tracking auf Websites relativ einfach und flexibel ist, stellt das App-Tracking höhere Anforderungen und erfordert eine sorgfältige Planung und Erfahrung mit dem Thema.
Tracking auf Websites: Einfach und effektiv
Grundsätzlich lässt sich fast alles bzw. alle Nutzerinteraktionen tracken. Doch während das Tracking auf Websites relativ einfach und flexibel ist, stellt das App-Tracking höhere Anforderungen und erfordert eine sorgfältige Planung und Erfahrung mit dem Thema.
Websites bieten ein hohes Maß an Flexibilität beim Tracking. Mit dem Google Tag Manager lassen sich zahlreiche Daten schnell und unkompliziert erfassen, darunter:
Tracking in Apps: Detaillierte Planung erforderlich
Auch in Apps können Sie nahezu alles tracken, doch in der Realität ist dies aufgrund der Komplexität und des Aufwands oft nicht vollständig umsetzbar. Priorisieren Sie daher die zu erfassenden Events, insbesondere bei großen oder komplexen Apps.
Starten Sie mit dem Tracking der Zielvorhaben, wie dem Erreichen bestimmter Screens oder dem Abschließen von Transaktionen. Ergänzen Sie dies mit einem sauberen Screenview-Tracking, um den Nutzerflow zu verstehen. Sobald diese Basis steht, können Sie gezielte Fragen beantworten, z. B.: „Wie oft werden Buttons geklickt?“ oder „Welche Toggles werden genutzt?“
Da Änderungen an Tracking-Events in der Regel nur mit einem neuen Release möglich sind, ist eine gründliche Planung unerlässlich. Ein solides Konzept hilft Ihnen, die wichtigsten Daten von Anfang an zu erfassen und spätere Erweiterungen effizient durchzuführen.
Sie entwickeln eine App, aber das Tracking des Nutzerverhaltens wirft Fragezeichen auf? Keine Sorge, wir kennen uns damit aus!
Daten zu sammeln, ist nur der erste Schritt. Entscheidend ist, sie sinnvoll zu nutzen. Visualisieren Sie die wichtigsten Kennzahlen in Google Analytics oder Looker Studio, um Trends und Auffälligkeiten schnell zu erkennen.
Für detailliertere Analysen empfiehlt sich der Export der Daten nach BigQuery, wo Sie mit Rohdaten arbeiten und Einschränkungen durch aggregierte Berichte umgehen können.
Fragen Sie sich dabei: Was wollen Sie verbessern? Schreiben Sie Ihre Hypothesen auf und überprüfen Sie diese anhand der Daten.
Unser Tipp: Erstellen Sie keine Diagramme, weil sie „schön“ aussehen. Jedes Diagramm sollte konkrete Fragen beantworten und eine Entscheidungsgrundlage liefern.
Vergleichen Sie zudem regelmäßig die Ergebnisse vor und nach Optimierungen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Änderungen die gewünschten Effekte haben und auf solider Datenbasis erfolgen.
Das Tracking von Nutzerverhalten mit Google Analytics 4 – aber auch mit anderen großen Tracking-Tools – eröffnet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, um nicht nur die User Experience und die Performance Ihrer Website oder App zu verbessern, sondern auch das geschäftliche Wachstum zu fördern.
Während Websites oft leicht zu tracken sind, erfordert das App-Tracking mehr Planung und technisches Know-how. Mit einem durchdachten Tracking-Konzept, einer sorgfältigen Umsetzung und der aktiven Nutzung der gewonnenen Daten schaffen Sie die Basis für datenbasierte Entscheidungen – und damit für langfristigen Erfolg. Egal ob Website, App oder beides: Wer seine Nutzer versteht, hat die Nase vorn.